24 May 2010

Glaskugel: Architektur in 2020

Die Zeitschrift dotnetpro hat mich zur Zukunft von Software-Architekten befragt - und das Ergebnis im Rahmen eines gemeinsamen Glaskugel Artikels veröffentlicht (in dem auch noch Stefan Edlich und Michael Wiedeking ihre Meinungen zu Non-SQL beziehungsweise Programmiersprachen darlegen).

In Kurzform meine Thesen für die Zukunft von Software-Architekten:

  1. Standardisierung von Aufgaben und Ausbildung: Hier gibt es vielversprechende Ansätze (beispielsweise iSAQB und der sehr enterprise-lastige TOGAF).

  2. Anforderungsanalyse wird von Software-Architekten wahrgenommen. Im Bauwesen und großen Teilen der Ingenieurdisziplinen gibt es kein Requirements Engineering, sondern Konstrukteure. Das wird bei Software zukünftig ebenfalls so sein!

  3. Projektmanager werden zu organisatorischen Erfüllungsgehilfen von Software-Architekten. Wer kennt schon den Projektleiter des genialen Kuppelbaus auf dem Berliner Reichstages? Niemand. Die meisten haben von Sir Norman Foster, dem Architekten, aber schon gehört!

  4. Nichtfunktionale Merkmale als wesentliches Erfolgskriterium. Von der Einstellung Hauptsache es funktioniert... müssen wir uns ganz schnell verabschieden. Es geht um Qualität und Langlebigkeit!

  5. Um Größenordnungen verbesserte und komplexere Werkzeuge. Nur noch wenige Eingeweihte werden die Interna zukünftiger Entwicklungswerkzeuge verstehen. Sie werden ungeheuer viele Details vor uns Normalbürgern wegabstrahieren - einen Vorgeschmack gibt das für Kinder entwickelte Programmiertool Scratch - das beispielsweise das komplexe Thema Threading verbirgt - und zwar perfekt!


Als Software-Architekten haben wir eine wirklich spannende Zukunft vor uns!